Nach wie vor hat Europa bei nachhaltigen Geldanlagen eine Vorreiterrolle inne, konstatiert David Zahn, Head of European Fixed Income bei Franklin Templeton. Überhaupt macht der Wechsel zu einer nachhaltigeren Wirtschaft macht ESG-Anlagen bedeutsamer als je zuvor. Der deutliche Einfluss von Klima- und Umweltveränderungen weltweit ist immer stärker sichtbar geworden. Die Welt verzeichnete mit Ende letzten Jahres die fünf heißesten Jahre in Folge seit Beginn der Aufzeichnungen. An den Finanzmärkten stieg dementsprechend die Nachfrage nach Investitionen, die zur Finanzierung von Projekten mit positiven Auswirkungen auf die Umwelt und/oder das Klima beitragen können.
Europa führt den Markt für Grüne Anleihen an
Seit seiner Entstehung verzeichnete der Markt für grüne Anleihen ein schnelles Wachstum. 2020 wurden weltweit grüne Anleihen und Darlehen im Wert von über 268 Milliarden US-Dollar ausgegeben. Mit dem höchsten Anteil an den weltweiten Emissionen sind grüne Anleihen auch mit großem Abstand die beliebteste Form umweltfreundlicher Schuldtitel. Die Emissionen verteilen sich auf mehrere Sektoren und Länder, führend sind dabei Europa, der Nahe Osten und Afrika (EMEA).
Die Ausweitung des europäischen Marktes für grüne Anleihen profitierte von der Unterstützung vieler europäischer Regierungen und Institutionen für Umweltthemen. Etwa 30 Prozent des Coronavirus-Unterstützungsfonds der Europäischen Union (EU) – 750 Milliarden Euro – und 1 Billion Euro ihres siebenjährigen Haushaltsbudgets sind für Initiativen zur Bekämpfung der schädlichen Auswirkungen des Klimawandels vorgesehen.