Das Geschäftsklima in Deutschland trübt sich weiter ein, der Ifo-Index hat im August erneut nachgegeben. Nach zuletzt 87,4 Punkten notiert das Konjunkturbarometer nun bei 85,7 Zählern. Erschwerend hinzu kommt: War in den vergangenen Monaten vor allem das verarbeitende Gewerbe für die schlechte Stimmung in der Wirtschaft verantwortlich, so greift die Flaute immer mehr auch auf den Dienstleistungssektor über – und das nicht nur bei industrienahen Branchen wie Transport und Logistik, erklärt Jörg Zeuner, Chefvolkswirt bei Union Investment.
Im Gegensatz zum ebenfalls jüngst erschienenen Einkaufsmanager-Indizes sind auch die Erwartungen weiter gesunken. Doch immerhin lässt sich ein Silberstreifen am Horizont ausmachen. Die Erwartungen der Industrie weisen erste Stabilisierungstendenzen auf. Gut möglich also, dass das Tal der Tränen für das Konjunkturbarometer demnächst durchschritten ist.
Bis es wieder aufwärts geht, werden aber noch einige Monate vergehen. Das zweite Halbjahr wird ein herausforderndes, erst ab der Jahreswende erwarten wir wieder ein leichtes Wachstum. Bis dahin sollte die Europäische Zentralbank – nach einem letzten Schritt im September – auch ihren Zinserhöhungszyklus beendet haben.