Am 15. Oktober gehen die Polen zur Wahl. Eldar Vakhitov vom Investment Team des M&G (Lux) Emerging Markets Bond Fund beleuchtet das Ereignis aus Investorensicht:
Der polnische Anleihemarkt hat bereits weitgehend ein Status-quo-Szenario eingepreist. Das heißt, die derzeitige Regierungspartei dürfte an der Macht bleiben – wahrscheinlich mit Hilfe eines Koalitionspartners. Daher wird es keine wesentliche Reaktion der Märkte geben, wenn es so kommt. Sollte allerdings keine der beiden Parteien in der Lage sein, eine Regierung zu bilden, und daher Neuwahlen nötig werden, dürften die Kurse leicht zurückgehen. Der Grund: Die Märkte erwarten eine Verlängerung der expansiven Finanz- und Geldpolitik wie in der Zeit vor den Wahlen.
Das alternative Szenario, also ein Sieg der Opposition, scheint derweil etwas zu negativ bewertet. Zwar dürfte die Haushaltskonsolidierung auch in diesem Fall nur schrittweise erfolgen. Die Finanzierungsaussichten würden sich aber verbessern, weil dann wahrscheinlich deutlich mehr EU-Gelder flössen. Auch die Geldpolitik könnte sich etwas weniger restriktiv entwickeln, was die jüngsten Befürchtungen der Märkte hinsichtlich übermäßiger Leitzinssenkungen aufgrund politischen Drucks zerstreuen würde. Zusammen mit der Auszahlung von EU-Mitteln würde dies die Aussichten des Polnischen Zloty verbessern. Sollte die Opposition gewinnen, könnte es in Erwartung besserer Beziehungen zur EU und einer bevorstehenden Optimierung der institutionellen Rahmenbedingungen daher recht schnell positive Marktreaktionen geben.
Fazit: In Anbetracht all dieser Faktoren erscheint uns der regionale Anleihemarkt derzeit attraktiv zu sein.