2024 war in Österreich das zweite Jahr in Folge von Rezession geprägt. Die Länder Zentral- und Osteuropas erwiesen sich dagegen als Wachstumstreiber in der EU. Für 2025 erwartet Erste Group Research für CEE erneut ein höheres Wachstum von 2,8 Prozent (Eurozone: ein Prozent). Für die Unternehmen des ATX, die traditionell stark in der CEE-Region verankert sind, bietet dies Chancen. Trotz der wahrscheinlichen Belastung durch geopolitische Risiken sollte das moderat verbesserte Umfeld, weitere Zinssenkungen und vor allem eine attraktive Bewertung dem ATX weiteres Kurspotenzial verschaffen. Auf einer Total Return-Basis weist der ATX-Index ein Kurspotential von 12-15 Prozent aus.
Der Kampf gegen die Inflation gestaltete sich 2024 aus EZB-Sicht erfolgreich, weshalb aus Sicht von Erste Group Research für dieses Jahr mit weiteren vier Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte zu rechnen ist. „Weitere Leitzinssenkungen sollten die globalen Aktienmärkte unterstützen, für den ATX ist jedoch nach wie vor die Verankerung in CEE von Bedeutung, da in dieser Region weiterhin mit überdurchschnittlichem Wirtschaftswachstum zu rechnen ist“, sagt Fritz Mostböck, Leiter Erste Group Research. Obwohl der gewichtete CEE-Anteil im ATX seit dem Ukraine-Krieg abgenommen hat, stellt er mit zwei Drittel ein dominantes Thema dar.
ATX: ATTRAKTIVE BEWERTUNG
„Die Wiener Börse hat im internationalen Vergleich wie auch historisch gesehen eine äußerst attraktive Bewertung. Es ist naheliegend, dass mit moderatem Eurozonen- und deutlich höherem BIP-Wachstum im CEE-Raum in 2025 auch wieder zyklikische Titel an Bedeutung gewinnnen werden“, erklärt Mostböck.
Der Verweis gilt der günstigen Bewertung des österreichische Leitindex, dessen KGV 2025e derzeit bei 8,3x liegt bei gleichzeitig hoher Dividenderendite von sechs Prozent. Folglich sollte der ATX Total Return-Index für das Jahr 2025 ein Potential von 12 bis 15 Prozent haben.
Der ATX verbuchte im Jahr 2024 einen Kursanstieg von 6,6 Prozent und lag damit knapp vor dem Stoxx 600, der um sechs Prozent zulegen konnte. Kurstreiber in Wien waren eindeutig die Banken BAWAG und Erste Group, die ein Kursplus von mehr als 60 Prozent vorweisen konnten. Für 2025 ist mit einer ausgewogenen Performance zu rechnen. „Es gibt es eine Reihe an Aktien mit Kurspotenzial in Österreich, herauszuheben sind aktuell aus unsere Sicht Andritz, DO & CO, EVN, VIG, voestalpine und STRABAG“, meint Christoph Schultes, Chief Equity Analyst für Österreich der Erste Group.