Investoren blicken auf ein durchwachsenes 3. Quartal zurück, das für die meisten Anlageklassen mit Verlusten endete. Lediglich Rohstoffe und High-Yield-Anleihen konnten sich behaupten. „Erneut konnten wir eine positive Korrelation von Aktien und Anleihen beobachten. Das zeigt, wie wichtig alternative Investmentstrategien für die Portfoliodiversifikation sind“, schreibt Kier Boley, CIO Alternative Investment Solutions bei UBP, in einem aktuellen Marktbericht.
SOLIDE PERFORMANCE
In der Breite haben nämlich Hedgefondsstrategien dem Report zufolge positive Renditen erzielen können. Der übergeordnete HFRI Fund Weighted Composite Index legte im dritten Quartal um fast 0,9 Prozent zu. Einzig Equity Long/Short-Strategien verloren 0,8 Prozent, womit sich die Wertentwicklung seit Jahresbeginn auf 4,8 Prozent reduzierte. Die Ursachen dafür sieht der Investmentexperte von UBP in der Verkaufswelle im August und September. „Viele dieser Fonds weisen eine relativ hohe Korrelation zum breiten Aktienmarkt auf. Der Subindex HFRI EH Equity Market Neutral hingegen erzielte ein Plus von 0,4 Prozent.“ Am besten schnitten in dem Drei-Monats-Zeitraum Merger Arbitrage-Strategien ab, die eine Rendite von +4,4 Prozent erzielten. „Für die gute Performance war insbesondere der neue Schwung im M&A-Markt im Juli verantwortlich, insbesondere ging es für die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft voran“, erläutert Kier Boley. Zum Ende des Quartals habe die Dynamik für Zusammenschlüsse und Übernahmen bereits nachgelassen.
FUNDAMENTALDATEN WERDEN WICHTIGER
Die Kluft zwischen starken und schwachen Unternehmen auf der Aktienseite werde aufgrund des neuen Zinsniveaus und einer schwächeren Konjunktur größer. „Das 3. Quartal könnte vielleicht der Wendepunkt gewesen sein, in dem die Märkte wieder auf Fundamentaldaten fokussieren und sich die Performance noch stärker spreizt“, so Boley. Damit erhielten Equity Long/Short-Manager deutlich mehr Möglichkeiten zur Erzielung von Überrenditen. „Die Generierung von Alpha korreliert stark mit der Spreizung der Renditeniveaus am Aktienmarkt“, heißt es in dem Report.
Macro-Strategien gehören aufgrund ihrer Vielseitigkeit schon länger zu den Favoriten des Alternative Investment Solutions-Team der Schweizer Privatbank. Für die nächste Zeit sehen die Experten insbesondere Schwellenländermärkte im Fokus. Nach drei schwierigen Jahren für Schwellenländer– Leitzinserhöhungen in Industrieländern, starker US-Dollar sowie geldpolitische Straffung in einigen lateinamerikanischen Ländern – könne nun der Gegenwind abflauen und sich möglicherweise zu einem Rückenwind drehen. In diesem Umfeld kann man UBP zufolge die sich bietenden Möglichkeiten am besten mit einer Emerging Markets Macro-Strategie ausschöpfen, da sich opportunistisch das Renditepotenzial verschiedener Anlageklassen und -währungen nutzen lässt.
Der Report wirft auch einen Blick auf den Zweitmarkt für Lebensversicherungspolicen. In den USA erhielten die Verkäufer einer Lebensversicherung bis 6- bis 8-mal mehr als den offiziellen Rücknahmepreis durch den Versicherer. Die spezialisierten Aufkäufer hätten im Rahmen eines breit diversifizierten Portfolios mit Langlebigkeitsrisiken auch einen höheren Nutzen und sind in der Lage, Investoren eine attraktive und nicht mit dem Kapitalmarkt korrelierte Rendite zu bieten.