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„Die Klimarente hält, was sie Kunden verspricht“

Januar 2023
Mit global diversifizierten Investments gegen die Klimakrise, kompromisslosen Nachhaltigkeitskriterien, flexiblen Vorsorgeoptionen und einem finanzstarken Versicherer positioniert sich die Klimarente als zukunftsfähige Altersvorsorge. Über die Mehrwerte und erste Erfolge der dunkel-grünen Fondspolice berichten Iris Bauer, Leiterin Produktmanagement und -entwicklung bei der LV 1871 und Alexander Funk, Leiter Portfoliomanagement bei Ökoworld.
LV1871/Ökoworld
Iris Bauer, LV1871 und Alexander Funk, Ökoworld

FONDS exklusiv: Wie kam es dazu, dass die LV 1871 und Ökoworld gemeinsam ein grünes Vorsorgeprodukt herausbringen?
Iris Bauer: Für die Klimarente sind zwei starke Player eine strategische Partnerschaft eingegangen, um eine zeitgemäße Rentenversicherung zu kreieren, mit der die Menschen eine auskömmliche Versorgung in ihrer Rentenphase erreichen können. Konkret: Die LV 1871 ist ein finanzstarker Lebensversicherer und trägt durch die Rechtsform des Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit Nachhaltigkeit sozusagen in der DNA. Denn unsere Kunden sind zugleich Mitglieder des Versicherungsvereins. Seit mehr als 150 Jahren stellen wir unter Beweis, dass wir die Absicherung von Langlebigkeit auch in schwierigen Marktphasen, wie wir sie aktuell durchleben, beherrschen. Ökoworld ist ein Vorreiter für nachhaltige Geldanlagen und gewährleistet die Zukunftsfähigkeit aufseiten der Kapitalanlage.

Alexander Funk: Richtig, wer heute zukunfts- und generationengerecht vorsorgen will, kommt an Investitionen gegen die Klimakrise und zur Förderung weiterer ökologischer, ethischer und sozialer Aspekte nicht vorbei. Genau das ist unsere DNA, die sich auch in unseren fünf Investmentfonds widerspiegelt. Das Portfoliomanagement des Ökoworld Ökovision Classic, des Growing Markets 2.0, des Water for Life und des Ökoworld Klima investiert ausschließlich in Aktien, nur beim Rock’n’Roll-Fonds zusätzlich in Beteiligungen und Anleihen. Jeder Portfoliotitel muss unsere streng definierten Ausschlusskriterien erfüllen, was durch ein unabhängiges Nachhaltigkeits-Research geprüft wird. Unsere Kunden können sich daher darauf verlassen, dass ihr Geld heute, morgen und in Zukunft dunkelgrün investiert wird. Das ist sehr wichtig. Schließlich laufen die Vorsorgeverträge gewöhnlich jahrzehntelang.

Der Produktname Klimarente trifft den Nerv der Zeit, aber ist er auch Programm? Schließlich setzen die fünf Fonds unterschiedliche Schwerpunkte.
A. F.: Das stimmt, aber bei allen fünf Fonds geht es um das Thema Ökologie, insbesondere die Verringerung von Treibhausgasen und die Umsetzung energieeffizienter Maßnahmen. Diese Kernaspekte ziehen sich wie ein roter Faden durch sämtliche Fondsportfolios hindurch.

I. B.: Die Klimarente hält, was sie Kunden verspricht. Das zeigt sich auch an der überwältigenden Resonanz, obwohl wir die Fondspolice erst im Mai dieses Jahres herausgebracht haben. Vor kurzem wurde das Produkt mit dem Financial Advisors Award 2022 in der Kategorie Nachhaltige Versicherungen ausgezeichnet. Von vielen Vertriebspartnern erhalten wir sehr positive Rückmeldungen, weil ihnen eine derart dunkelgrüne Fondspolice bislang gefehlt hat. Banken und Sparkassen zeigen ebenfalls Interesse, weil die Klimarente deren Produktangebot perfekt ergänzt.

Okay, aber was macht den Ökovision Classic oder den Rock’n Roll-Fonds zum Klimainvestment?
A. F.: Die globalen Klimaziele lassen sich nur durch eine Dekarbonisierung der Weltwirtschaft erreichen. Neben Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien gibt es eine Vielzahl von Aktiengesellschaften, in die Ökoworld auch über die beiden Fonds investiert, weil ihre Produkte und Dienstleistungen dazu beitragen, den CO2-Fußabdruck von Wirtschaft und Gesellschaft zu senken. Dazu gehören beispielsweise der Transport- und IT-Sektor ebenso wie die Bereiche Recycling, nachhaltiges Bauwesen und, was manche verwundert, auch Hersteller von Impfstoffen. Denn in einem wärmer werdenden Europa müssen wir mit neuen Infektionskrankheiten rechnen, die von Tieren übertragen werden, wie zum Beispiel die bereits eingeschleppte und hier überlebende Tigermücke. Zudem betrachten wir Klimaaspekte nie isoliert, sondern immer im Kontext mit ethischen und sozialen. Zum Beispiel müssen Millionen Klimaflüchtlinge ihr Zuhause aufgrund von Naturkatastrophen verlassen.

Die Klimarente ist eine aktienfondsbasierte Police. Können Kunden ihr erzieltes Kapital vor Rentenbeginn absichern, um Wertverluste zu vermeiden?
I. B.: Über 80 Prozent unserer Neukunden wollen angesichts der langen Ansparphase bewusst auf Kapitalgarantien verzichten. Gleichwohl gibt es Vertriebspartner und Kundengruppen denen Sicherheit unglaublich wichtig ist. Deshalb bieten wir mit unserer Lock-in-Funktion während der Ansparphase die Möglichkeit, eine einmal erreichte Kapitalsumme zum Rentenbeginn zu sichern. Hierfür nutzen wir einen regelbasierten Mechanismus auf Basis eines dynamischen Zwei-Topf-Modells. Das heißt, drohen beispielsweise massive Wertverluste durch Verwerfungen an den Kapitalmärkten, würden wir Kapital in das Sicherungsvermögen der LV 1871 umschichten. Performen die Ökoworld-Fonds aber gut, ist die endfällige Kapitalgarantie gewährleistet und wir brauchen nicht eingreifen. Außerdem bieten wir ein Ablaufmanagement an.

Wie sieht das konkret aus?
I. B.: Fünf Jahre vor Rentenbeginn besteht die Möglichkeit, monatlich sukzessive Teile des erwirtschafteten Vertragsvermögens in einen risikoärmeren Fonds umzuschichten, um Verlustrisiken zu vermeiden. Danach haben Kunden drei Optionen: Sie können sich das Vertragskapital auszahlen oder verrenten lassen, oder sie nutzen unsere Cash-to-go-Option. Dann bleiben sie maximal bis zu ihrem 85. Lebensjahr in den Ökoworld-Fonds investiert, können sich aber jederzeit nach Bedarf Kapital auszahlen lassen. Flexible Ein- und Auszahlungen sind während der gesamten Ansparphase möglich ebenso wie Beitragsveränderungen oder Beitragspausen.

Die Klimarente wird auch als Direktversicherung in der betrieblichen Altersversorgung angeboten. Hier sind Kapitalgarantien vorgeschrieben, sodass ein Teil der Beiträge ins Sicherungsvermögen der LV 1871 fließt. Wie nachhaltig investieren Sie dort?
I. B.: Wir haben im vergangenen Jahr die „UN-Prinzipien für verantwortliches Investieren“, kurz UN PRI, unterzeichnet, um damit unser Selbstverständnis von gesellschaftlicher Verantwortung zu unterstreichen. Bei unserer Kapitalanlage im Sicherungsvermögen drückt sich das dadurch aus, dass in bestimmte Bereiche nicht investiert werden darf. Dazu zählen beispielsweise Unternehmen, die in die Herstellung oder den Handel mit kontroversen Waffen involviert sind oder die mehr als 50 Prozent ihres Umsatzes aus der Kohleförderung oder der Energiegewinnung durch Kohle generieren. Allerdings haben wir unser Sicherungsvermögen über viele Jahrzehnte aufgebaut, sodass eine komplett nachhaltige Ausrichtung, zumindest bei unserem unverändert hohen Qualitätsanspruch, nicht von heute auf morgen erzielt werden kann. Deshalb lassen wir unser Sicherungsvermögen derzeit noch unter Artikel 6 der Offenlegungsverordnung einordnen. Aber die Umstrukturierung in Richtung Artikel 8 läuft schon länger und dürfte bald geschafft sein. Davon unberührt bleibt unsere anhaltende Finanzstärke, die FitchRatings gerade zum 18. Mal in Folge mit A+ bewertet hat.