Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) begrüßt, dass das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) künftig auch Finanzanlagenvermittler verpflichten will, Nachhaltigkeitspräferenzen ihrer Kunden abzufragen. Grundlage dafür ist der „Entwurf einer Verordnung zur Änderung der Gewerbeanzeige- und der Finanzanlagenvermittlungsverordnung (FinVermV)“, der am 11. November 2022 veröffentlicht wurde.
„Das hatten wir immer gefordert und sehen uns durch den Änderungsentwurf des BMWK bestätigt, hier beide Vermittlergruppen gleichzustellen“, sagt BVK-Präsident Michael H. Heinz. „Schließlich befinden wir uns in der absurden Situation, dass Versicherungsvermittler schon seit dem 2. August Nachhaltigkeitspräferenzen ihrer Kunden ermitteln müssen, sofern sie Versicherungsanlageprodukte anbieten. Befindet sich aber derselbe Vermittler in der Rolle des Finanzanlagevermittlers, ist er davon bisher frei, wenn er einen Fondssparplan offeriert.“
Der BMWK-Entwurf sieht nun vor, auch Finanzanlagenvermittler und Honorar-Finanzanlagenberater (gemäß § 34f und § 34h GewO) zu verpflichten, Nachhaltigkeitspräferenzen ihrer Kunden zu erfragen und diese bei der Vermittlung bzw. Beratung zu berücksichtigen. Damit wird nach Ansicht des BVK eine wichtige Regelungslücke geschlossen und eine Ungleichbehandlung zwischen Versicherungskaufleuten und Finanzanlagenvermittlern beseitigt.
„Das wird auch bei Kunden die nötige Klarheit schaffen“, meint BVK-Präsident Heinz. „Das werden wir auch in unserer Stellungnahme an das BMWK äußern. Es ist nun zu hoffen, dass der Verordnungsentwurf rasch verabschiedet wird. Wir rechnen damit im Frühjahr 2023.“ Der BVK begrüßt darüber hinaus, dass das Thema „nachhaltige Finanzanlageprodukte“ Gegenstand der Sachkundeprüfung der FinVermV werden soll. Schließlich sollte schon in der Ausbildung der Finanzanlagenvermittler das Wissen um dieses wichtige Themengebiet berücksichtigt und gestärkt werden.