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Immer mehr Deutsche privatversichert

Februar 2025
Beinahe jeder zweite Deutsche ist inzwischen privatversichert. Die Versicherungsleistung ist im vergangenen Jahr dabei deutlich gestiegen.
PKV
Thomas Brahm, PKV

Die Gesamtzahl der Privatversicherten stieg auf 39,8 Millionen, damit ist nahezu jeder Zweite in Deutschland privatversichert, berichtet der Verband der Privaten Krankenversicherung e.V.

Die Private Krankenversicherung (PKV) leistete auch 2024 einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung der medizinischen und pflegerischen Versorgung in Deutschland. Die Versicherungsleistungen der PKV sind 2024 deutlich gestiegen. Sie wuchsen um 13 Prozent auf insgesamt 40,3 Milliarden Euro. Wie die Gesetzlichen Krankenkassen erlebte die PKV 2024 einen starken Kostenschub. Besonders hoch war der Ausgabenanstieg in der Krankenversicherung um 13,4 Prozent auf 37,7 Milliarden Euro. In der Pflegeversicherung wuchsen die Ausgaben um 8,2 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro.

Die Zahl der PKV-Vollversicherten stieg 2024 auf 8,74 Millionen (plus 0,3 %). Damit ist der Bestand erneut auch netto gewachsen – nach Abzug der Sterbefälle und der Abgänge wegen Versicherungspflicht in der GKV.

Dazu erklärte der Vorsitzende des PKV-Verbands, Thomas Brahm: „Gerade in den turbulenten Zeiten, in denen das Gesundheitswesen vor großen Herausforderungen steht, suchen die Menschen Sicherheit und vertrauen auf das stabile und zukunftsfeste System der PKV. Das ist auch ein starkes Signal an die Politik, den Willen der Versicherten zu respektieren und ihnen mehr Wahlfreiheit zu geben. Der Zugang zur PKV darf nicht weiter erschwert, sondern muss erleichtert werden.“

WECHSEL ALS ANSPORN

„Der Wechsel hunderttausender Versicherter zwischen den beiden Systemen ist eine wichtige Antriebskraft für Qualitätswettbewerb“, betonte Brahm. „Es bewegt GKV und PKV gleichermaßen, stetig besser zu werden, um die Versicherten zu überzeugen. Das stärkt insgesamt die Qualität des deutschen Gesundheitswesens.“

In der Zusatzversicherung wuchs die Zahl der Versicherungen um vier Prozent auf 31,02 Millionen (2023: plus 2,0 % auf 29,84 Millionen). Immer mehr Versicherte setzen auf zusätzliche private Vorsorge.

Die PKV konnte die Demografie-Vorsorge für ihre Versicherten erneut deutlich ausbauen: Die Alterungsrückstellungen stiegen 2024 auf 341,7 Milliarden Euro, ein Plus von 4,1 Prozent. Fast jeden dritten Euro der Beitragseinnahmen legt die PKV dafür an. „Mit diesem zweckgebundenen Vorsorge-Kapital können wir in den nächsten Jahrzehnten die Zusatzlasten der Demografie tragen“, unterstrich Brahm. „Das ist unsere Stabilitätsgarantie für die Versorgung der Versicherten im Alter. Das sichert den dauerhaften und robusten Finanzierungsbeitrag der PKV für das Gesundheits- und Pflegesystem insgesamt. Es werden keine Lasten auf die Zukunft verschoben. Die jüngere Generation wird nicht belastet, die Finanzierung ist generationengerecht.“

PFLEGELEISTUNGEN AUSGEWEITET

Die Beitragseinnahmen in der Kranken- und Pflegeversicherung erhöhten sich 2024 um 6,3 Prozent auf 51,7 Milliarden Euro. 45,1 Milliarden Euro (plus 5,2 %) entfallen auf die Krankenversicherung sowie 6,6 Milliarden Euro (plus 14,4 %) auf die Private Pflegepflichtversicherung (PPV). Hier schlagen sich die Kosten der starken Leistungsausweitungen durch die gesetzlichen Pflegereformen nieder.