Dank des Einsatzes Künstlicher Intelligenz (KI) können Kunden der SV Sparkassenversicherung in Stuttgart sich bei Kleinschäden selbständig eine Entschädigungssumme überweisen. Denn die SV hat Anfang 2021 erstmals einen digitalen Kundenservice für die automatische Schadenregulierung in den Regelbetrieb überführt. Damit ist bei dem öffentlichen Versicherer eine weitere KI-Anwendung produktiv gegangen.
Im Schadenfall können Kunden Angaben zum Schaden über eine Online-Maske erfassen. Die KI ermittelt dazu auf Basis historischer Daten und einer Online-Preissuche einen angemessenen Regulierungsvorschlag. Nimmt der Kunde den Vorschlag an, wird die Regulierungssumme automatisch auf sein Konto ausgezahlt. „Das hat arbeitsökonomische Vorteile“, stellt Pirmin Dangelmaier, Abteilungsdirektor Unternehmenssteuerung und Prozesse und Initiator der Big Data Aktivitäten bei der SV fest. „Jetzt ermittelt die KI einen passenden Preis, den ein Sachbearbeiter früher manuell per Vergleich herausfinden musste“.
Voraussetzung für diesen neuen Service sind die Aktivitäten des Versicherers im Bereich Big-Data-Analytics. Im hausinternen Big-Data-Lab werden einzelne Anwendungsfälle zu Prototypen weiterentwickelt, die dann in Pilotprojekten zum Einsatz kommen. Erreichen die Anwendungen eine Produktionsreife, können sie, wie im Fall der Schadenselbstregulierung, in der neu geschaffenen Big-Data-Factory der SV in den Regelbetrieb überführt werden. Den Anfang machte dabei bereits im September 2020 ein KI-Modell zur automatisierten Risikoprüfung im Leben-Antragsprozess, speziell bei Risikolebens- und Berufsunfähigkeitsversicherungen.