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„Nachhaltige bAV-Tarife gefragt“

Juli 2024
Unternehmen achten verstärkt auf Nachhaltigkeitsaspekte, sagt Volker Bohn, Organisationsdirektor Key-Accounts bei der Stuttgarter. Der Nachhaltigkeitsbeauftragte wertet dieses „extreme Beschleunigungsmoment“ auch als einen Faktor für den Erfolg der GrüneRente, benennt deren Vorteile gerade auch beim Einsatz reduzierter Garantien und verweist auf die nachhaltige Kapitalanlage des Versicherers.
Stuttgarter
Volker BOHN, Stuttgarter

FONDS exklusiv: Warum werden Nachhaltigkeitsthemen in der bAV immer wichtiger?
VOLKER BOHN: Der große Motor für die bAV ist der Arbeitskräftemangel. Zugleich achten immer mehr Unternehmen darauf, wie nachhaltig ihre Zulieferer sind und haben Vorgaben, bei ihrem Einkauf Nachhaltigkeitsaspekte zu berücksichtigen. Das ist ein extremes Beschleunigungsmoment für den Erfolg von nachhaltigen bAV-Produkten. Auch weil die Investition in eine grüne bAV ein großer Vorteil bei der Einordnung eines Unternehmens nach ESG-Kriterien ist. 53 Prozent betrug der Anteil unserer GrüneRente am bAV-Neugeschäft 2023 – bei einem Wachstum dieses Geschäftsfelds von rund 40 Prozent.

Wirkt es sich auch positiv aus, dass die Nachhaltigkeitspräferenzabfrage im bAV-Bereich nicht greift?
V. B.: Diese Ableitung liegt durchaus nahe – letztendlich können wir jedoch nur Vermutungen anstellen. Klar ist aber, dass eine informative Beratung zur Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten auch ohne verpflichtende Abfrage möglich ist. Und wie die Zahlen zeigen, offensichtlich auch erfolgt.

Welche nachhaltigen bAV-Lösungen bieten Sie im Rahmen Ihrer „GrüneRente“ an?
V. B.: Unsere GrüneRente gibt es in allen Durchführungswegen und Produktkonzepten, die wir anbieten – ob klassisch, in Form einer Indexbeteiligung oder als Hybridprodukt mit 80 Prozent Beitragsgarantie. Bei letzterer Variante kann zudem zwischen gemanagten Portfolios und freier Fondsauswahl gewählt werden. Das Chance-Risiko-Profil unserer Tarife mit reduzierter Garantie ist auch unter Einbeziehung der Rentenbezugsphase attraktiv. Ein leicht abgesenktes Garantieniveau ist – wie Untersuchungen des Instituts für Finanz- und Aktuarwissenschaften in Ulm zeigen – auch für sicherheitsorientierte Menschen bedarfsgerecht.

In der bAV gehören Kapitalgarantien zum Status Quo. Wie nachhaltig wird dieses Kapital seitens der Stuttgarter angelegt?
V. B.: Wir sichern unseren Kundinnen und Kunden im Rahmen der GrüneRente zu, mindestens in Höhe des Sparanteils der eingezahlten Beiträge bzw. des im Sicherungsvermögen angelegten Guthabens in ökologischen und sozialen Projekten und Kapitalanlagen zu investieren. Beispielsweise legen wir diese Kundengelder in Windkraft und Solarenergie an oder finanzieren sozial genutzte Immobilien und Projekte wie etwa Kindertagesstätten und Senioreneinrichtungen. Wir berücksichtigen dabei sowohl Ausschluss- und Positivkriterien als auch ESG-Kriterien und den Best-in-Class-Ansatz. Aktuell haben wir bereits das 2,5fache des vertraglich erforderlichen Kapitals unter Berücksichtigung der zugrundeliegenden Nachhaltigkeitskriterien investiert. Bei den zur Erfüllung des Versprechens der GrüneRente bestimmten Kapitalanlagen und Projekten in unserem Sicherungsvermögen prüft das Institut für nachhaltiges, ethisches Finanzwesen e.V. (INAF) jährlich die Einhaltung der Nachhaltigkeitskriterien und -standards.

Inwieweit erleichtert die Einführung Ihrer bAV-Lösungen Arbeitgebern die Umsetzung von Verwaltungsprozessen auch mit Blick auf vielfältige Berichtspflichten?
V. B.: Mit unserem Betriebsrenten-Manager machen wir die bAV im Unternehmen einfacher und damit effizienter. Mit dem kostenfreien Online-Tool können Arbeitgeber ihre bAV-Verträge einfach selbst verwalten – ganz aktuell haben wir den digitalen Dokumentenversand integriert. Zusätzlich stellen wir Textbausteine und Ausführungen für das Berichtswesen zur Verfügung, die von den Unternehmen unkompliziert in ihre Nachhaltigkeitsberichterstattung aufgenommen werden können.