Nach einer Verschnaufpause an den Aktienmärkten im Sommer müssen Anleger in den nächsten Monaten wieder mit mehr Volatilität rechnen. Davon geht Nils Bosse Parra, Fondsmanager des ODDO BHF Polaris Dynamic, in einem aktuellen Marktbericht aus. „In einem solchen Umfeld empfiehlt sich ein klarer Fokus auf Qualitätsaktien.“ Er nennt fünf Qualitätskriterien, die für die Auswahl in den Fonds der ODDO BHF Polaris-Familie erfüllt sein müssen. Die Unternehmen sollten erstens kapitaleffizient und langfristig profitabel sein; zweitens schwer überwindbare Wettbewerbsvorteile aufweisen; drittens an einem strukturellen Wachstumstrend partizipieren; viertens die Nachhaltigkeitskriterien des Asset Managers erfüllen und zu einer angemessenen Bewertung (hohe Free-Cash-Flow-Rendite) zu erwerben sein.
Beispiel Fachinformationen: Digitalisierung sorgt für strukturelles Wachstum
„Wir investieren in Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen anbieten, die von Wettbewerbern nicht so ohne Weiteres kopiert werden können“, erläutert der Fondsmanager. Ein Beispiel für solch ein Qualitätsunternehmen ist Wolters Kluwer*, ein weltweit führender Anbieter von Informationen, Software und Dienstleistungen für professionelle Kunden. Der Informationsdienstleister ist in mehr als 180 Ländern aktiv und weist stabile, zweistellige Kapitalrenditen auf. „Die hohen Wechselkosten und eine einzigartige Datenbasis in den vier Segmenten Gesundheit, Steuern & Buchhaltung, Governance, Risiko & Compliance sowie Recht & Regulierung sind klare Wettbewerbsvorteile“, so Bosse Parra. Daneben sorge der Trend zur Digitalisierung der Daten für strukturelles Wachstum und wachsende operative Margen.
Beispiel Markenprodukte: Preiserhöhungen weitergeben
Auch Reckitt Benckiser* könne sich als Hersteller von Produkten des täglichen Bedarfs (Wasch- und Reinigungsmittel wie Vanish, finish und Sagrotan, aber auch Schmerzmittel wie Nurofen Gaviscon oder Dobendan) die Umsätze in einem widrigen Umfeld stabil halten. Die höheren Kosten habe das Unternehmen sehr erfolgreich durch Preiserhöhungen kompensieren können.
Beispiel Chipdesign: Hohe Eintrittsbarriere
Mit hohen Bruttomargen von über siebzig Prozent überzeugt Synopsys*. Das Unternehmen profitiert dem Experten von ODDO BHF AM zufolge von langfristigen Trends im Chipdesign wie 5 G, Internet der Dinge und KI (Künstliche Intelligenz). Diese Trends sollten die Nachfrage nach Electronic Design Automation Tools erhöhen und das Wachstum von Synopsys* unterstützen. Hohe Wechselkosten führen zu Kundentreue. Die zunehmende Komplexität von Chipdesigns und die fortschreitende Digitalisierung verschiedener Endmärkte sind Wachstumstreiber für das Unternehmen. „Die Eintrittsbarrieren in dieser Branche sind hoch, da etablierte Unternehmen über jahrzehntelange Designkompetenz verfügen und sich durch jahrelange Konsolidierung ein Oligopol gebildet hat, nämlich Synopsys*, Cadence* und die Siemens-Tochter Mentor*.“
Schutz in Zeiten von Inflation
Der Erfolg von Qualitätsunternehmen ergebe sich oft aus einer starken Marke mit Preissetzungsmacht und/oder einem oligopolistischen Markt mit hohen Eintrittsbarrieren. „Der Erfolg führt zu hohen Cashflows, welche an die Aktionäre zurückgegeben werden können. Diese finanzielle Stärke sowie die geringe Verschuldung bieten den Anlegern Schutz in Zeiten von Inflation und Krisen. Qualitätsunternehmen können häufig über den Wirtschaftszyklus hinweg eine hohe Rendite auf das eingesetzte Kapital erzielen und die Preise für ihre Produkte oder Dienstleistungen in Inflationszeiten anheben“, so Bosse Parra.
* Keines der vorstehend genannten Unternehmen stellt eine Anlageempfehlung dar. Eine Wertentwicklung in der Vergangenheit darf nicht als Hinweis oder Garantie für die zukünftige Wertentwicklung angesehen werden. Sie unterliegt im Zeitverlauf Schwankungen