Startseite » Investmentfonds » Emerging Markets » Schwellenländer-Aktienmärkte

Schwellenländer-Aktienmärkte

Februar 2024
Wo es derzeit Chancen an den Börsen in den Emerging Markets gibt, zeigt Philipp Mettler, Manager des Swisscanto (LU) Equity Fund Sustainable Emerging Markets, auf.
Swisscanto
Philipp Mettler, Swisscanto

Das Umfeld an den Aktienmärkten in den Schwellenländern für das Jahr 2024 beurteilen wir insgesamt als konstruktiv, zumal die Inflation in vielen Ländern unter Kontrolle zu sein scheint und damit die Kapitalkosten tendenziell sinken sollten, erklärt Philipp Mettler, Manager des Swisscanto (LU) Equity Fund Sustainable Emerging Markets.

Trotz einer erwarteten Verlangsamung des globalen Wachstums werden insbesondere Indien und Indonesien weiterhin überdurchschnittliche Zuwachsraten des realen Bruttoinlandproduktes erreichen. Ein unterstützendes regulatorisches Umfeld, eine zusehends steigende Wertschöpfung sowie vorteilhafte demografische Merkmale bilden dafür die entsprechenden Rahmenbedingungen. Im Fokus stehen zudem die zahlreichen Wahlen in den Schwellenländern, welche rund die Hälfte des MSCI Referenzindex umfassen. Sie dürften für eine erhöhte Volatilität an den Märkten sorgen.

Als größtes Schwellenland ist China stets im Fokus bei Emerging Markets-Investoren. Die bisher von der chinesischen Regierung ergriffenen Maßnahmen scheinen nicht auszureichen, um die Immobilienkrise zu lösen, zumal diese durch die drohende Liquidation von Evergrande, eine von Chinas größten Immobiliengesellschaften, einen zusätzlichen Dämpfer erhielt. Diese Entwicklungen wiederum belasten die Konsumentenstimmung. Aus einem konträren Blickwinkel ist jedoch die große Negativität gegenüber chinesischen Aktien, die im vergangenen Jahr mehr als zehn Prozent an Wert verloren und nun auf prospektiver P/E-Basis weniger als halb so teuer wie jene in Indien bewertet sind, ein potenziell positiver Aspekt. Bereits Anzeichen einer konjunkturellen Trendwende in China könnten zu deutlichen Kurssteigerung führen.

Generell ist die Reduktion der CO2-Emissionen in den Schwellenländern mittel- bis langfristig nicht nur essenziell für die Erreichung der globalen Klimaziele, sondern viele dieser Staaten sind selbst überdurchschnittlich von den Folgen der Klimaveränderung betroffen. Dies unterstreicht die Dringlichkeit von aktiven Lösungen unter anderem in den Bereichen erneuerbare Energie, Stromnetzwerke, Batterien, aber auch bezüglich finanzieller Inklusion beziehungsweise besserem Zugang zu Finanzmitteln. Zudem erlaubt die Transition zu erneuerbaren Energien die Abhängigkeit von importierten fossilen Brennstoffen zu verringern – und dies setzt wiederum Mittel für Investitionen im eigenen Land frei.

Entsprechend ergeben sich in den Schwellenländern viele Anlagemöglichkeiten, die auch aus Nachhaltigkeitssicht interessant sind. Der Fokus des Swisscanto (LU) Equity Fund Sustainable Emerging Markets liegt auf Unternehmen, die mit ihren Produkten oder Dienstleistungen positive Lösungsbeiträge für zukünftige Nachhaltigkeitsherausforderungen liefern und damit attraktiven Wachstumschancen ausgesetzt sind sowie zusätzlich eine relativ vorteilhafte Bewertung aufweisen. Wir legen zudem Wert auf eine hohe Qualität der Gesellschaften und die Kapitalrenditen müssen über den Kapitalkosten liegen. Dazu kommen eine solide Bilanz sowie ein gutes Management beziehungsweise eine solide Governance. Nur in dieser Konstellation kann das Unternehmen aus unserer Sicht durch Wachstum Wert schaffen.

Aktuell gewichten wir das Investmentthema Energieeffizienz mit rund 25 Prozent Portfolioanteil am höchsten, gefolgt von den Zugängen zu Finanzdienstleistungen und Gesundheitsversorgung. Bei der Länderallokation folgen auf Schwergewicht China die Staaten Taiwan, Südkorea, Indien und Brasilien. Und bei der Sektorenaufteilung ist das breite Thema Informationstechnologie mit fast einem Drittel der Spitzenreiter. Dass die Themenverbindung Emerging Markets und Nachhaltigkeit bei langfristig orientierten Investoren Anklang findet, unterstreicht das Fondsvermögen von derzeit deutlich über 500 Millionen US-Dollar. Wir sind nach dem am Ende sehr positiven Jahr 2023 optimistisch, dass sich auch 2024 einreiht als erfolgreiches Aktienjahr in den Schwellenländern.