Es mutet ein wenig seltsam an, die größte Zinserhöhung der Bank of England (BoE) seit 33 Jahren als „dovish“ zu bezeichnen, konstatiert Jamie Niven, Senior Fund Manager bei Candriam, in seinem aktuellen Marktkommentar.
Neben der – wieder einmal nicht einstimmigen – Entscheidung zur Anhebung des Leitzinses um 75 Basispunkte war die ausdrückliche Aussage, dass die Zinssätze unter den Marktprognosen liegen würden, aufschlussreich, findet Niven. Als die Prognosen gemacht wurden, legte der implizierte Pfad die Schätzung nahe, dass das BIP erheblich sinkt und die Inflation auf 0 Prozent zurückgeht.
WIE WEIT STEIGEN DIE ZINSEN?
Nun liegen die Prognosen noch niedriger. Das bedeutet, dass die BoE den größten Teil dessen, was sie für notwendig hält, bereits getan hat, und dass der endgültige Leitzins möglicherweise nicht einmal vier Prozent erreichen wird. Angesichts der zugrundeliegenden wirtschaftlichen Herausforderungen für das Vereinigte Königreich und der verzögerten Auswirkungen der jüngsten Zinserhöhungen neigt Niven dazu, dem zuzustimmen, wie er betont. Der krasse Gegensatz zum Ton der Fed nach ihrer jüngsten Sitzung sei bemerkenswert.