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Umfrage: Rentenangleichung fördert Zusammenhalt

Dezember 2022
Eine aktuelle DIA-Umfrage zeigt: 62 Prozent meinen, dass die Angleichung der Ost- und Westrenten ein wichtiger Faktor für den Zusammenhalt in Deutschland sei.
DIA
Klaus Morgenstern, DIA

Die Angleichung der Ost- und Westrenten ist ein wichtiger Faktor für den Zusammenhalt in Deutschland. Davon sind mit 62 Prozent fast zwei Drittel der Bürger des Landes überzeugt. Das ergab die jüngste Umfrage im DIA-Deutschland-Trend des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) aus Anlass des Beschlusses zur Einrichtung eines Härtefallfonds für jene Ostrentner, deren Zusatzrenten im Zuge der deutschen Wiedervereinigung nicht ins bundesdeutsche Rentensystem überführt worden sind.

So empfinden zwar alle Altersgruppen die Rentenangleichung als relevant für das Zusammengehörigkeitsgefühl in unserem Land, Befragte unter 30 Jahren vertreten diese Auffassung allerdings deutlich seltener (47 Prozent zu 62 bis 67 Prozent). Am deutlichsten ist die Zustimmung unter den Ostdeutschen (79 Prozent), deren Renten davon vor allem betroffen sind. Befragte aus dem Westen Deutschlands sind zwar auch mehrheitlich dafür (56 Prozent), finden die Angleichung aber deutlich häufiger nicht wichtig (23 Prozent im Westen zu 9 Prozent im Osten). Allerdings geben Westdeutsche auch häufiger an, dass sie nicht wissen, wie sie sich in dieser Frage positionieren sollen.

Die Einrichtung des Härtefallfonds, der zur Rentenangleichung beitragen soll, sieht eine Mehrheit allerdings noch nicht als ausreichend an. Statt einer Einmalzahlung von 2.500 Euro für lediglich sozial Bedürftige sollten die kompletten Rentenansprüche der Betroffenen ausgeglichen werden. Dafür plädiert die Hälfte der Befragten. Erstaunlich dabei: Nicht in den Altersgruppen, die bereits Rente beziehen, tritt diese Forderung am häufigsten auf, sondern unter den 40- bis 49-Jährigen. Diese Altersgruppe ist selbst von der Überführung der Renten ins bundesdeutsche System gar nicht betroffen. Sie hat dann wohl eher ihre Elterngeneration im Blick.

Zu den Ostdeutschen, deren Zusatzrenten nur unzureichend ins bundesdeutsche System überführt wurden, zählen zum Beispiel ehemalige Beschäftigte der Deutschen Reichsbahn, der Deutschen Post, Mitarbeiter im Gesundheits- und Sozialwesen und Balletttänzerinnen. „Mit dem Beschluss zur Einrichtung des Härtefallfonds ist die Diskussion über die Anerkennung und Angleichung der Ostrenten noch nicht beendet“, erklärt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern. Offen sei nämlich noch, ob und in welchem Umfang sich die Bundesländer an der Finanzierung beteiligen. Dafür plädierte auch eine Mehrheit der Befragten.

Die repräsentative Erhebung, die als Online-Befragung von INSA Consulere durchgeführt wurde, fand in der Zeit vom 25. bis zum 28. November statt. Daran nahmen 2.006 Personen aus Deutschland ab 18 Jahren teil.