Die zum Jahresende unter dem Titel „Asset Management Outlook 2025: Reasons to Recalibrate“ veröffentlichte Analyse von Goldman Sachs Asset Management zeigt, dass sich die Anleger angesichts der Zinslockerungszyklen, geopolitischen Risiken sowie aufgrund der politischen Entwicklung nach den Wahlen notwendigerweise neu orientieren müssen.
„Nach einigen Jahren mit hoher Inflation und hohen Zinsen haben sich die makroökonomischen Ungleichgewichte verringert“, so Alexandra Wilson-Elizondo, co-Chief Investment Officer of Multi-Asset Solutions bei Goldman Sachs Asset Management. „Die Inflation ist zurückgegangen, ohne dass es zu einer globalen Rezession kam, und die Lockerungszyklen der Zentralbanken sind in vollem Gange. Die Zinsen dürften in den meisten Industrie- und Schwellenländern 2025 weiter sinken – wenngleich mit unterschiedlichem Tempo – und sich dann auf einem höheren Niveau als in der vorherigen Niedrigzinswelt einpendeln.“
„Wir sind nach wie vor verhalten optimistisch, dass die schrittweisen Zinssenkungen der Zentralbanken zu einem neuen Gleichgewicht nachhaltigen Wirtschaftswachstums in den großen Volkswirtschaften führen können. Trotzdem gibt es Risiken, die dieses Gleichgewicht stören können. Dass sich die politische Unsicherheit in den USA gelegt hat, spricht bei einer anhaltend lockeren Geldpolitik der Fed für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum. Allerdings könnten unerwartete Inflationsschübe aufgrund möglicher Zölle sowie eine nachlassende Haushaltsdisziplin die Fed zu einer Pause bei den Zinssenkungen veranlassen“, so Wilson-Elizondo weiter.
Die Ausführungen von Goldman Sachs Asset Management zu möglichen Anlagestrategien für die Zukunft zeigen, dass die Nutzung eines breiten, vielfältigen und globalen Anlageinstrumentariums, das öffentliche und private Märkte gleichermaßen abdeckt, helfen kann, positive Ergebnisse zu erzielen und Risiken auszubalancieren. Für globale Anleger spricht vieles dafür, auf Anleihen zu setzen, den Aktienhorizont zu erweitern, alternative Anlagen zu berücksichtigen und Chancen inmitten von Umwälzungen zu erkennen. U. a. folgende Gründe sind zu nennen:
• Weiche Landung in den USA in Sicht: Die US-Wirtschaft bleibt widerstandsfähig, auch wenn die Arbeitsmarktdaten gemischte Signale senden. In Anbetracht der Chancen, die sich in der Spätphase des Zyklus bieten, und der verbleibenden Risiken gehen wir von einer weichen Landung aus. Bei einer weiteren Abkühlung der Inflation könnte es 2025 zu neuerlichen Zinssenkungen der Fed und damit zu einem Lockerungszyklus kommen, der zum Jahresende abgeschlossen wäre. Der Arbeitsmarkt und die Verfassung der Konsumenten, die politische Ausrichtung und die Sequenzierung politischer Maßnahmen der neuen Regierung werden bestimmende wirtschaftliche Faktoren sein.
• Weitere Zinssenkungen in den Industrieländern: Das verlangsamte Wachstum in Großbritannien und die Normalisierung der Inflation könnten die Zinssenkungsschritte beschleunigen. Auch Zentralbanken wie die Bank of Canada oder die schwedische Riksbank tendieren zu einer gemäßigten Gangart. Japan bleibt ein Ausreißer.
• Ausweitung der Lockerung in den Schwellenländern: Der eher zurückhaltende Fed-Kurs war Auslöser für eine Lockerung in den Schwellenländern (EM). Sowohl Südkorea, Thailand und Südafrika als auch Mexiko haben die Zinssätze gesenkt, und diese geldpolitische Lockerung dürfte sich 2025 auf weitere Schwellenländer ausweiten. Das Wachstum in den Schwellenländern ist relativ stabil geblieben, und die Inflation ist weit entfernt von den Spitzenwerten von 2022.