Mit größer Spannung blickten Finanz- und Wirtschaftswelt auf das Treffen des Federal Open Market Committee (FOMC), jenes Gremiums, das in wichtiger Funktion über die Geld- und Währungspolitik der US-Notenbank entscheidet. Die jüngst von Fed-Präsident Jerome Powell verkündete Zinssenkung um 0,5 Prozentpunkte steht für eine Wende in der Zinspolitik der Vereinigten Staaten, nachdem der Leitzins zuletzt im März 2020 gesenkt wurde. Cathie Wood, CEO und CIO der Investmentgesellschaft ARK Investment Management kommentiert die Entscheidung.
„Wir betrachten die Entscheidung als einen notwendigen Schritt, um den wachsenden wirtschaftlichen Herausforderungen weltweit zu begegnen. Diese Zinssenkung ist zwar ein positiver Schritt in die richtige Richtung, aber wahrscheinlich nur der erste von vielen Schritten, um der fortschreitenden Rezession in den USA entgegenzuwirken, die sich seit Beginn der geldpolitischen Straffung durch die Fed entwickelt hat und sowohl in den Rohstoff- als auch in den Rentenmärkten eingepreist ist.“
Angesichts des Rückgangs der Ölpreise auf etwa 70 US-Dollar pro Barrel und des Rückgangs der Renditen langfristiger Staatsanleihen deuten Wood zufolge die Marktsignale darauf hin, dass eine globale Verlangsamung an Dynamik gewinnt. Mit einem Stand von 250 Basispunkten über der auf dem Verbraucherpreisindex basierenden Inflation ist der Zielzinssatz der Fed immer noch restriktiv. Wenn die Inflation im Jahresvergleich weiter sinkt, wovon wir ausgehen, wird die Fed die Zinssätze wahrscheinlich noch weiter senken, um die Wirtschaftsaussichten zu stabilisieren und die anhaltende Rezession in eine Erholung zu verwandeln. Da der Wohnungsbau als erster betroffen ist, wird er sich wahrscheinlich als erster Sektor erholen, insbesondere angesichts der aufgestauten Nachfrage in den USA.
Niedrigere Kreditkosten dürften den Unternehmen, die aggressiv in Innovationen investieren, Rückenwind geben und es ihnen ermöglichen, ihre Wachstumsinitiativen im Bereich der transformativen Technologien zu beschleunigen.