Soll man in deutsche Aktien investieren? „Na klar“, werden Sie sagen. Schließlich klettert der DAX von Allzeithoch zu Allzeithoch. Das ist richtig. Bei genauerer Betrachtung ist aber ein internationales Portfolio attraktiver – und auch zukunftssicherer.
An der Börse wird die Zukunft gehandelt. Schaut man sich Deutschland im globalen Kontext an, ist es mit der deutschen Wirtschaft nicht mehr weit her. Deutsche Unternehmen konnten sich in der Vergangenheit in vielen Branchen als Markt- und Innovationsführer behaupten. Doch in den letzten Jahren hat sich die Stimmung spürbar verdüstert: Deutschland ist in vielen Bereichen zurückgefallen und kann bei der globalen Innovationsgeschwindigkeit kaum mithalten.
Deutschland nur noch in zwei Bereichen an der Spitze
Ein guter Indikator ist der Weltexportanteil in den verschiedenen Branchen. Gemäß dem Analyse- und Beratungsunternehmen Prognos steht Deutschland in elf von 17 betrachteten Branchen beim Wettbewerb um die höchsten Weltexportanteile zwar noch auf dem Treppchen und belegt einen der ersten drei Ränge. Führend ist Deutschland aber nur noch in den Bereichen Automobilbau und pharmazeutische Erzeugnisse. Das war’s. Und im Automobilbau bröckelt es gewaltig. Hier holt China massiv auf.
China ist in vielen Bereichen weiter, als man denkt
Apropos China: Geht es um kritische Technologien, ist China zusammen mit den USA schon heute weltweit führend. Kritische Technologien bilden die Grundlage der globalen Wirtschaft und unserer Gesellschaft. Von den energieeffizienten Mikroprozessoren in Smartphones bis hin zur Sicherheit, die Online-Banking und -Shopping ermöglicht, sind diese Technologien allgegenwärtig und unverzichtbar. Sie ermöglichen eine umweltfreundliche Energieerzeugung und unterstützen medizinische Durchbrüche. Der Critical Technology Tracker des Australian Strategic Policy Institute zeigt, dass China in 37 von 44 Technologiebereichen führend ist. Die USA sind zwar nach wie vor führend im Design, in der Entwicklung fortschrittlicher Halbleitergeräte, in den Forschungsbereichen Hochleistungsrechnen und Entwurf sowie der Herstellung fortgeschrittener integrierter Schaltungen. Auch in den wichtigen Bereichen Quantencomputer und Impfstoffe sind sie führend. Die anderen Staaten – darunter auch Deutschland – liegen in diesen Hightech-Bereichen nur unter ferner liefen.
Portfolios international ausrichten
Was bedeutet das Ganze nun für ein international ausgerichtetes Portfolio wie das unseres Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen und des Frankfurter UCITS-ETF – Modern Value? Wir haben die Portfolios stark diversifiziert und international aufgestellt. Allerdings ohne chinesische Aktien. Hier sehen wir durch die unberechenbaren und oft willkürlichen Eingriffe von Staat und Partei keine gute Basis für Aktienengagements. Dafür aber in den USA. Dort sind wir denn auch hoch gewichtet und das in Unternehmen wie Microsoft, Apple, Alphabet oder Oracle. Microsoft brannte bei seiner jüngsten Konferenz in Seattle ein wahres Feuerwerk an Innovationen ab. Gleiches gilt für Google, das auf seiner Entwicklerkonferenz IO zahlreiche Innovationen vorstellte. Es ging vor allem um Künstliche Intelligenz und darum, wie Google seinen Rivalen Open AI schlagen will. Die Beispiele ließen sich beliebig fortführen.
Und Deutschland? Hier sind wir nur sehr selektiv unterwegs. Die Allianz gehört zu den größten Positionen. Dazu noch Merck oder Carl Zeiss Meditec. Wie gesagt: Die Zukunft spielt rund um den Globus, nur selektiv bei „Made in Germany“.
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