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Zinspause in der Eurozone

November 2023
Ann-Katrin Petersen, BlackRock Senior-Kapitalmarktstrategin, meint, dass die Leitzinsen bis weit in das Jahr 2024 hinein auf ihrem aktuellen Niveau verharren werden.
BlackRock
Ann-Katrin Petersen, BlackRock

Erstmals seit vorigen Sommer hat die EZB eine Atempause bei ihrem Zinserhöhungsmarathon eingelegt. Unseres Erachtens liegt die Hürde für eine weitere Zinserhöhung hoch, aber die Hürde für den Beginn des Zinssenkungszyklus noch höher, konstatiert Ann-Katrin Petersen, BlackRock Senior-Kapitalmarktstrategin. Sie geht davon aus, dass die Leitzinsen bis weit in das Jahr 2024 hinein auf ihrem aktuellen Niveau verharren werden. Näheres führt Petersen in ihrem Kommentar aus:

Wie erwartet verzichtete die EZB darauf, die quantitative Straffung zu beschleunigen, da sich die Finanzierungsbedingungen bereits verschärft und die Spreads der Peripherieländeranleihen ausgeweitet haben. Vielmehr spielte Präsidentin Lagarde während der Pressekonferenz die Aussicht auf eine strengere Bilanzpolitik herunter.

Präsidentin Lagarde unterstrich die Unsicherheit hinsichtlich der Inflationsaussichten und verwies auf Energiepreisrisiken im Zusammenhang mit den jüngsten geopolitischen Spannungen. Dennoch glauben wir, dass die Messlatte für eine weitere Zinserhöhung hoch liegt: Die meisten Inflationszahlen lassen auf eine nachlassende Teuerung schliessen, die Wirtschaftsaktivität hat sich weiter abgeschwächt und die EZB geht davon aus, dass sich ihre Leitzinsen auf einem „ausreichend restriktiven Niveau“ befinden.

Die Messlatte, mit Zinssenkungen zu beginnen, liegt noch höher, und wie erwartet hat sich der Fokus des Marktes von der Frage des Leitzinsgipfels auf die Dauer der Hochzinsphase verlagert. Angesichts des festen Arbeitsmarkts und der gedämpften Produktivität erwarten wir, dass das Risiko nicht ausreichend nachlassender Euroraum-Inflation die EZB bis weit ins Jahr 2024 davon abhalten wird, Zinslockerungen in Betracht zu ziehen.